Tausende wollen für einen Kohleausstieg auf die Straße gehen
Im Vorfeld der Weltklimakonferenz (COP23) in Bonn wollen Tausende Menschen auf die Straße gehen, um von der neuen Bundesregierung die konsequente Umsetzung des Pariser Klimaabkommens zu fordern. Die Demonstration „Klima schützen - Kohle stoppen!” am 4. November in Bonn fordert auch einen verbindlichen Fahrplan für einen schnellen, sozialverträglichen Kohleausstieg.
Im Aufruf des Bündnisses, das Klima- und Umweltschutz-, Bürgerrechts- und kirchliche Organisationen sowie Entwicklungsverbände vereint, heißt es: "Der Klimagipfel von Paris war ein Aufbruch und das gemeinsame Ziel, die Klimakrise aufzuhalten, macht Hoffnung. Doch das gelingt nur mit entschlossenem Handeln. Jetzt müssen mehr denn je Taten folgen: ehrgeiziger Klimaschutz, faire Unterstützung für die armen Länder – und der Ausstieg aus der Kohle!”
Am 4. November gehen wir auf die Straße, um für eine grundlegende Wende in der Klimapolitik einzutreten. Mit einer großen Demonstration in Bonn und einer Fahrraddemonstration von Köln nach Bonn fordern wir: Klima schützen – Kohle stoppen! Wir NaturFreunde treten für einen vollständigen Ausstieg aus der Kohleverstromung bis spätestens zum Jahr 2025 ein und fordern deshalb ein Kohleausstiegsgesetz. Die Bundesregierung muss zudem endlich eine Verkehrswende einleiten und die einseitige Förderung des motorisierten Individualverkehrs beenden.
Uwe Hiksch, Mitglied im Bundesvorstand der NaturFreunde Deutschlands und Anmelder der Demonstration
Die Demonstration „Klima schützen - Kohle stoppen!” beginnt am 4. November um 12:00 Uhr auf dem Münsterplatz in Bonn (5 Minuten zu Fuß zum Hauptbahnhof) und verfolgt dann folgende Route: Am Neutor, Am Hofgarten, Adenauerallee, Willy-Brandt-Allee, Rheinweg, Joseph-Beuys-Allee, Genscherallee.
Der Treffpunkt vor der Demo für NaturFreunde und ihre Freunde ist am Ausgang des Bonner U-Bahnhofes Universität/Markt um 11:30 Uhr (auch nur 5 Minuten zu Fuß zum Hauptbahnhof). Von dort gehen wir gemeinsam zum Münsterplatz und scharen uns später als NaturFreunde-Block gemeinsam um unseren Lastwagen.
Die Abschlusskundgebung mit internationalen Beiträgen und Musik findet bis 16:30 Uhr auf Genscherallee statt.
Parallel macht sich eine Fahrrad-Demo von Köln auf nach Bonn:
Treffen um 10:30 Uhr Am Verteilerkreis in Köln (GPS-Koordinaten: 50° 53' 23.791" N 6° 57' 57.355" E), Start um 11:00 Uhr, Ankunft zur Abschluss-Kundgebung der Demo an der Genscherallee (mehr Infos zur Fahrraddemo hier).
Die NaturFreunde Deutschlands haben die Demonstration für den Trägerkreis angemeldet und beherbergen das Demo-Organisationsbüro in der Landesgeschäftsstelle der NaturFreunde Berlin. Während der Demonstration wird es einen NaturFreunde-Block mit einem eigenen Wagen (4. Wagen im Demozug) geben. Zudem ist Mamadou Mbodji, Vizepräsident der NaturFreunde Internationale und Vorsitzender des Afrika-Netzwerkes der NaturFreunde, zweiter Redner der Abschlusskundgebung auf der Genscherallee. Dort steht auch ein NaturFreunde-Infostand (Stand 2), betreut von der Ortsgruppe Bonn, an dem sich jeder über die ganze Bandbreite der NaturFreunde-Arbeit informieren kann.
The impacts of climate change are so drastic in Africa, we may in a very near future have a Africa without Africans. No Frontex, no barbed wire walls, no police violence can stop all the climate migrants, the industrial nations are responsible for. Let us live climate justice in solidarity for the exclusive benefit of the peace of the world.
Mamadou Mbodji (Senegal), Vizepräsident der NaturFreunde Internationale und Vorsitzender des Afrika-Netzwerkes der NaturFreunde
Die Naturfreundejugend Deutschlands sowie die Naturfreundejugend Internationale (, die im Naturfreundehaus Berg [F26] ihr Camp aufschlägt) werden ebenfalls präsent sein und beteiligen sich zudem an der schon am 2. November beginnenden Conference of Youth (COY). Auch das von der Naturfreundejugend mitgetragene Jugendbündnis Zukunftsenergie (JBZE) wird sich wie jedes Jahr bei den Verhandlungen für die klimapolitischen Forderungen junger Menschen stark machen.
Kommt am 4. November nach Bonn und bringt Freunde und Familie mit, auf dass unsere Forderungen unüberhörbar werden: Klima schützen – Kohle stoppen!
Der Aufruf: Klima schützen - Kohle stoppen! Rote Linie gegen Kohle
Der Klimagipfel von Paris war ein Aufbruch. Das gemeinsame Ziel, die Klimakrise aufzuhalten, macht Hoffnung. Doch das gelingt nur mit entschlossenem Handeln. Gerade nach dem Ausstieg von Donald Trump aus dem Klimaabkommen reichen warme Worte allein nicht aus. Jetzt müssen mehr denn je Taten folgen: ehrgeiziger Klimaschutz, faire Unterstützung für die armen Länder – und der Ausstieg aus der Kohle!
Der Klimawandel bedroht schon jetzt Millionen Menschen. In vielen Ländern des Südens sind die Folgen der Klimakrise besonders verheerend: Dürren, Hunger, Flucht, Vertreibung. Ganze Inselstaaten oder Küstengebiete auf Inseln wie Fidschi sind durch den steigenden Meeresspiegel in Gefahr. Hauptgrund ist unsere Wirtschaftsweise mit einem maßlosen Verbrauch von fossilen Energien.
Während in Bonn die Regierungen die Umsetzung des Pariser Abkommens verhandeln, liegen die Schlote und Gruben des rheinischen Kohlereviers nur wenige Kilometer entfernt. Hier holen die Energiekonzerne die klimaschädliche Braunkohle aus dem Boden. Die deutsche Bundesregierung gibt sich als Klima-Vorreiter – doch die eigenen Klimaschutzziele wird sie deutlich verfehlen. Denn sie bremst die Energiewende aus und setzt weiter auf die Energiegewinnung durch Kohle.
Deshalb kommt es nun auf uns an: Beim Klimagipfel im November kämpfen wir gemeinsam mit Tausenden Menschen aus aller Welt für Klimagerechtigkeit und 100 Prozent Erneuerbare Energien im Einklang mit der Natur. Mit unserem bunten und friedlichen Protest drängen wir die neu gewählte Bundesregierung, den Pariser Klimavertrag konsequent umzusetzen und die Kohlekraftwerke endlich abzuschalten!
Wir fordern schnelles Handeln und einen verbindlichen Fahrplan für einen sozialverträglichen Kohleausstieg. Das schützt das Klima und ermöglicht es, Perspektiven für die betroffenen Menschen und Regionen zu entwickeln. Nur wenn die Kohlemeiler schnell vom Netz gehen, können wir die Pariser Klimaziele einhalten. Schon in wenigen Jahren muss die älteste und schmutzigste Hälfte der Kohlekraftwerke vom Netz sein. Denn der Klimaschutz entscheidet sich am Kohleausstieg!
Im Trägerkreis der Demonstration „Klima schützen – Kohle stoppen!“ wirken mit:
NaturFreunde Deutschlands, Greenpeace, Oxfam Deutschland, MISEREOR, NABU, Brot für die Welt, BUND, Campact, Klima-Allianz Deutschland, WWF Deutschland, Deutscher Naturschutzring, Germanwatch, Umweltinstitut München (weitere Unterstützer).