Artenvielfalt-Volksinitiative jetzt auch in Brandenburg

NaturFreunde Brandenburg unterstützen „Artenvielfalt retten – Zukunft sichern“

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Die Artenvielfalt schwindet – auch in Brandenburg hat der Rückgang ein dramatisches Maß erreicht. Gemeinsam mit anderen Umweltverbänden sammeln die NaturFreunde Brandenburg deshalb seit April Unterschriften für die Volksinitiative „Artenvielfalt retten – Zukunft sichern“, die effektive Maßnahmen zum Schutz unserer Lebensgrundlagen einfordert.

Initiative fordert handfeste Maßnahmen von der brandenburgischen Regierung

Blühende Pflanzen sind von Äckern, Wiesen und Weiden nahezu verschwunden und damit auch die meisten Insekten: Die Zahl der Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge und Käfer nimmt Jahr für Jahr ab. So ist auch die Nahrungsgrundlage vieler insektenfressender Tiere wie Vögel, Fledermäuse, Amphibien und Kleinsäuger bedroht. Durch die fehlende Bestäubung steht nicht zuletzt auch unsere Nahrungsmittelversorgung auf dem Spiel.

Die Initiator*innen fordern von der brandenburgischen Landesregierung handfeste Maßnahmen, um dem dramatischen Artenverlust entgegenzuwirken. Hierfür legt die Initiative konkrete Vorschläge für gesetzliche Grundlagen vor.

Wie funktioniert die Volksinitiative?

20.000 gültige Unterschriften sind für den Erfolg der Initiative erforderlich, sie können innerhalb eines Jahres gesammelt werden. Jede*r Brandenburger*in ab 16 Jahre ist unterschriftsberechtigt. Kommen ausreichend Unterschriften zusammen, wird der Antrag dem brandenburgischen Landtag vorgelegt, der dann darüber entscheiden muss.

Unterschriftenlisten liegen an vielen Orten in Brandenburg aus, sie können auf der Webseite der Initiative heruntergeladen werden. Zusätzlich gibt es immer wieder große Sammelaktionen in Fußgängerzonen, auf Marktplätzen und an anderen öffentlichen Orten.

Die Initiator*innen veranstalten außerdem Spaziergänge durch Brandenburg und eine Tour mit einem Omnibus, der vom 15.7. bis 16.8. durch Brandenburg fährt, um Unterschriften für die Volksinitiative zu sammeln und mit Bürger*innen ins Gespräch zu kommen.

Initiative stellt konkrete Forderungen

„Die Ursachen für den Artenschwund liegen auf der Hand und die nötigen Maßnahmen sind längst klar. Jede weitere Verzögerung geht auf Kosten unserer natürlichen Lebensgrundlagen“, sagt Wolfgang Beiner, Geschäftsführer der NaturFreunde Brandenburg, die von Anfang an im Trägerkreis der Volksinitiative mit dabei sind.

Die zentralen Forderungen der Initiative lassen sich auf deren Webseite nachlesen, sie reichen von einem Verbot von Pestiziden in Naturschutz- und FFH (Fauna-Flora-Habitat)-Gebieten, über die Verpachtung von landwirtschaftlichen Flächen nach vorrangig ökologischen Kriterien, den Aufbau und Erhalt von Feld- und Wegerandstreifen, den umwelt- und klimagerechten Einsatz von Agrarsubventionen, die faire Entlohnung von Landwirt*innen für ihren Mehraufwand bis hin zur Reduzierung von Pestiziden, Lichtverschmutzung und Flächenverbrauch.

So könnte es weiter gehen

Seit dem Start der Volksinitiative im April sind bereits tausende Unterschriften gesammelt worden, immer mehr Vereine und Institutionen schließen sich dem breiten Bündnis an. Einen Zwischenstand in konkreten Zahlen haben die Initiator*innen aber bislang nicht bekannt gegeben. Werden bis April 2020 ausreichend Unterschriften gesammelt, hat der Landtag Brandenburg innerhalb von vier Monaten nach dem Eingang der Volksinitiative darüber zu entscheiden.

Anfang des Jahres hatte es bereits eine ähnliche Initiative in Bayern gegeben, die von den NaturFreunden Bayern mitgetragen wurde. Das Begehren sammelte fast 1,8 Millionen Unterschriften, der Antrag war im Juli mit großer Mehrheit im Bayerischen Landtag angenommen worden und ist nun Gesetz. Auch in Baden-Württemberg ist Ende Juli ein Volksbegehren zum Artenschutz beim Innenministerium eingereicht worden.

Weitere Informationen:

NaturFreunde Brandenburg
Wolfgang Beiner
(0331) 2 01 55 41
info@artenvielfalt-brandenburg.de
www.artenvielfalt-brandenburg.de