Harald Peschken, Bundesfachbereichsvorstand für Naturfreundehäuser, hat in der Dezemberausgabe des NaturFreunde-Mitgliedermagazins an die Ortsgruppen appelliert: "Bitte bietet – wo immer es geht – auch eure Häuser als Unterkünfte für Geflüchtete an." Denn Städte und Gemeinden suchen händeringend nach Unterkünften und die NaturFreunde haben eine lange Tradition in der Aufnahme verfolgter Menschen. Lesen Sie hier seinen Appell in Auszügen:
Wir leben in einer außergewöhnlichen Zeit, die uns in besonderer Weise her ausfordert. Die Flüchtlingsbewegung aus dem Nahen Osten und Afrika hat auch uns aus vertrauten und gesicherten Verhältnissen herausgerissen. Dies ist eine Zeit, in der wir uns bewähren müssen.
Unsere mehr als 400 Naturfreundehäuser in Deutschland stehen größtenteils in der Verantwortung der Ortsgruppen. Ihr NaturFreunde vor Ort entscheidet über deren Nutzung. In der Vergangenheit habt ihr eure Häuser immer wieder geöffnet für vertriebene, verfolgte und bedrohte Menschen.
Heute suchen Städte und Gemeinden händeringend nach Unterkünften für die große Zahl der in unser Land kommenden Geflüchteten. Viele Familien mit kleinen Kindern und viele unbegleitete Minderjährige sind darunter. Ihre Not ist sehr groß, zumal der Winter vor der Tür steht. Jetzt muss geholfen werden. Öffnen wir unsere Naturfreundehäuser!
NaturFreunde in verschiedenen Landesverbänden, etwa in Bayern, Berlin, Niedersachsen oder Nordrhein-Westfalen haben bereits Geflüchtete in ihren Häusern aufgenommen, auch wieder das Naturfreundehaus Kirkel im Saarland, das seit der Nazizeit eine gute Tradition in der Aufnahme verfolgter Menschen pflegt.
Bitte bietet – wo immer es geht – auch eure Häuser als Unterkünfte für Geflüchtete an. Vielleicht zusammen mit der Arbeiterwohlfahrt oder mit einem anderen sozialen Träger. Nicht jedes Naturfreundehaus kann mit Unterkünften helfen, das weiß ich. Doch diese Häuser können ihre Räume vielleicht für Beratungen ehrenamtlicher Helfer, Betreuungs- und Bildungsangebote oder Begegnungsfeste öffnen. Bitte tauscht euch in den Ortsgruppen aus, denn viele NaturFreunde helfen bisher auch individuell.
Ich danke all denen, die sich in dieser außergewöhnlichen Zeit für die Menschlichkeit engagieren. Gemeinsam zeigen wir wieder: Die NaturFreunde sind auch stark wegen ihrer sozialen Solidarität.
Dieser Appell ist zuerst erschienen in NATURFREUNDiN 4-2015