Die neue Publikation der NaturFreunde-Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz (FARN) richtet den Blick auf einen bisher wenig beachteten Bereich extrem rechter Aktivitäten, der jedoch ein wichtiges Potenzial für eine antidemokratische Ideologiebildung darstellt: Umweltbildung. Umweltbildung, als zentraler Bestandteil ökologischer Pädagogik, verfolgt das Ziel, unsere Umwelt und Natur in ihrer unmittelbaren und politischen Dimension begreifbar zu machen. Hierbei sollen Individuum und Gesellschaft ihre Verantwortung für die Umwelt erkennen und ihr Handeln danach ausrichten.
Die Broschüre warnt vor der Anfälligkeit unreflektierter Naturbilder für rechte Ideologien. Vorstellungen einer "ursprünglichen" und "natürlichen" Vergangenheit von Mensch und Natur können den Nährboden für völkische Ansichten bilden, in denen das Individuum genetisch und kulturell an seine umgebende Natur gebunden wird. Solche Vorstellungen neigen dazu, Menschen "natürliche" Eigenschaften zuzuschreiben und reproduzieren dabei häufig rassistische oder geschlechtsspezifische Stereotype.
Die acht Beiträge der Publikation skizzieren jedoch nicht nur rechte Akteur*innen, die versuchen, Umweltbildung zu instrumentalisieren. Sie möchte auch eine Debatte über einzelne Ansätze in der menschenrechtsorientierten und demokratischen Umweltbildung anstoßen. Ein Bewusstsein für rechte Aktivitäten und das kritische Hinterfragen eigener umweltpädagogischer Ansätze bieten die Chance für eine erfolgreiche Prävention gegen eine rechte Landnahme in diesem wichtigen Bereich des Natur- und Umweltschutzes.
Die Broschüre steht hier zum Download (2 MB) bereit. Gedruckte Exemplare können kostenfrei bestellt werden: Eine E-Mail an presse@nf-farn.de mit dem Betreff „Umweltbildung“ genügt.
FARN wurde im Oktober 2017 von den NaturFreunden Deutschlands und der Naturfreundejugend Deutschlands gegründet und wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.