Mit ihrer hervorragenden Öffentlichkeitsarbeit für die Natura Trails, die Wanderausstellung "Es lebe das Leben" und die "Natura 2000 Tage" gewannen die NaturFreunde Württemberg den "Europäischen Natura-2000-Preis" in der Kategorie "Kommunikation". Andreas Linsmeier, Landesvorsitzender, und Alexander Habermeier, der Umweltreferent der württembergischen NaturFreunde, konnten am 21. Mai in Brüssel die Auszeichnung von EU-Kommissar Karmenu Vella und Jury-Mitglied Sirpa Hertell entgegennehmen. Herzlichen Glückwunsch!
Die Natura Trails der NaturFreunde sind Wandervorschläge in besonders wertvollen Natura 2000 – Gebieten. Sie sollen die Vielfalt der Arten, sowohl in Flora als auch in Fauna, in den heimischen Regionen zeigen und somit auf das europäische Schutzsystem Natura 2000 aufmerksam machen. Beispielhaft kann der Trail Bodanrück und westlicher Bodensee angeführt werden. Bereits in den Jahren 2009/10 wurden die Natura Trails als offizielles UNESCO-Dekaden-Projekt ausgezeichnet. Die Ausstellung „Es lebe das Leben“ zeigte das Natura 2000 - Netzwerk in Europa und in den einzelnen Regionen Baden-Württembergs. Die Ausstellung wurde in Rathäusern und anderen öffentlichen Orten gezeigt. Eine Reihe von Natura 2000 - Tagen mit Wanderungen, Rad- und Kanutouren wurden in mehr als 30 Landkreisen durchgeführt.
Andreas Linsmeier, Landesvorsitzender der NaturFreunde Württemberg, wertete den Preis als "Aufnahme der NaturFreunde in die Champions League der Natur- und Umweltschutzverbände". Ihre kontinuierliche Arbeit für den Natur- und Umweltschutz habe sich ausgezahlt. Alexander Habermeier betonte die große Bedeutung des Natura 2000 – Netzwerks, mit dem ein hohes Niveau im Naturschutz, insbesondere für die Artenvielfalt, in Europa erreicht wurde. Er mahnte jedoch auch an, dass noch mehr Aufklärung, vor allem der Öffentlichkeit, über dieses Schutzsystem nötig sei.
Kritisch sehen die NaturFreunde derzeitige Bestrebungen das europäische Regelsystem für den Naturschutz einem sogenannten Fitnesscheck zu unterziehen, um angeblich Bürokratie abzubauen. Sie vermuten vielmehr dahinter die Absicht den Natur- und Umweltschutz den ökonomischen Interessen zu unterwerfen. Die drei Säulen der Nachhaltigkeit jedoch sind nicht unterschiedlich hoch und alle Belange sind gleichberechtigt zu berücksichtigen. Die NaturFreunde wehren sich deswegen einen möglichen Anschlag auf den Natur- und Umweltschutz in Europa. Neoliberale Interessen dürfen hier nicht der Maßstab der Politik werden.