Gemeinsame Pressemitteilung von ADFC, Attac, BUND, Campact, DUH, Greenpeace, NaturFreunde Deutschlands und VCD
Weniger Autos und bessere Mobilität – weniger Verkehr und mehr Klimaschutz: Das sind die zentralen Forderungen des Aktionsbündnisses #aussteigen, das den Protest gegen grüne Täuschungsmanöver der Autokonzerne während der Internationalen Automobilausstellung (IAA) auf die Straßen in und um München tragen wird. Mit einer großen Demonstration und einer Radsternfahrt am Samstag, 11. September, will #aussteigen Druck für eine schnelle Mobilitätswende machen: weg von klimaschädlichen Verbrennungsmotoren hin zu sauberen Konzepten und weniger Individualverkehr. Erwartet werden tausende Teilnehmer:innen.
Am heutigen Montag haben Vertreter:innen des Bündnisses den Ablauf von Demonstration und Radsternfahrt öffentlich in München vorgestellt und begründet, warum #aussteigen dazu aufruft, sich der Autolobby entgegenzustellen.
Jonathan Kolb vom Landesvorstand der BUND-Jugend sagte: „Monster-SUV parken die Stadt voll, während Studierende ihr letztes Hemd geben, um auf engstem Raum in München leben zu können. Wir brauchen in unseren Städten mehr Platz für Menschen und weniger Platz für klimaschädliche Autos. Junge Menschen aus ganz Deutschland gehen dafür auf die Straße und fordern eine echt nachhaltige Verkehrspolitik. Jetzt!“.
Marion Tiemann, Verkehrsexpertin von Greenpeace, stellte fest: „Die Autoindustrie müht sich hier in München verzweifelt, ihr klimaschädliches Geschäftsmodell zu kaschieren. Aber kein Hersteller kann sich glaubhaft als verantwortungsvoll präsentieren und gleichzeitig noch viele Jahre weitere Millionen Verbrenner verkaufen. An einem schnellen Verbrennerausstieg kommt kein Autobauer mit Anspruch auf Zukunft vorbei.“
Roland Süß vom globalisierungskritischen Netzwerk Attac ergänzte: „Der Ausstieg aus dem Verbrenner ist überfällig. Ihn nur durch Elektroantriebe zu ersetzen, wird weder die Klimakrise lösen noch die sozialen Ungerechtigkeiten bei der Mobilität beseitigen. Wir brauchen eine echte Mobilitätswende mit mehr öffentlichem Verkehr und weniger Autos. Dem steht die Autoindustrie mit all ihrer Macht entgegen.”
Stadt will mehrere Routen der Radsternfahrt komplett verbieten
Gegen das Verbot, bei der Radsternfahrt Autobahn-Abschnitte zu nutzen, läuft derzeit eine Klage beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof. Am Freitag kündigte die Stadt zudem an, dass sie geplante Routen der Radsternfahrt komplett verbieten, verlegen oder kürzen will. Auch dagegen will das Bündnis notfalls juristisch vorgehen.
Andreas Schön vom ADFC München, Anmelder der Radsternfahrt: „Es ist absurd: Die Radsternfahrt, bei der die Menschen für klimaverträgliche Mobilität demonstrieren wollen, soll den Kfz-Verkehr möglichst wenig stören, sich räumlich stark einschränken und keinesfalls auf die Autobahn. Die IAA dagegen darf sich in der Stadt ausbreiten, Radwege blockieren und für die ‚Blue Lane’ die Autobahn nutzen. Dieses autozentrierte Denken zeigt, wie nötig unser Protest ist.“
Uwe Hiksch von den NaturFreunden Deutschlands, der die Demonstration angemeldet hat, kündigte an: „Am 11. September werden wir mit einer großen und bunten Demonstration in München unseren Protest gegen die Automesse IAA auf die Straße bringen, es werden auch viele Familien kommen. Mit Tausenden Menschen werden wir deutlich aufzeigen: Die Zukunft der Mobilität gehört dem ÖPNV und dem Fuß- und Radverkehr.“
Die Auftaktkundgebung beginnt am Samstag um 12 Uhr auf der Theresienwiese. Mit dem Demonstrationszug durch die Innenstadt umrunden die Teilnehmer:innen ab 13 Uhr in einer großen Schleife den Hauptbahnhof. Die Fahrraddemo soll sich aus allen Himmelsrichtungen, streckenweise über Autobahnen, Bundesstraßen und den Mittleren Ring, sternförmig auf München zubewegen. Für Eltern mit kleinen Kindern gibt es eine Familienroute. Die Demonstrationen enden mit einer gemeinsamen Abschlusskundgebung ab etwa 15 Uhr auf der Theresienwiese.
Weitere Informationen: www.iaa-demo.de/ablauf