Pressemitteilung des Landesfischereiverbandes Westfalen und Lippe
Der Landesfischereiverband Westfalen und Lippe leitet seit einem Jahr ein Großprojekt zum Fischbestand der Lippe (Flusslandschaft des Jahres 2018/19), welches aus dem Europäischen Meeres- und Fischereifonds finanziert ist. Im Rahmen dieses Projektes fanden in diesem Jahr umfangreiche Elektrobefischungen entlang der gesamten Lippe statt. Zusätzlich durchgeführte Nachtbefischungen erwiesen sich als besonders interessant und offenbarten neben der erwarteten Fischfauna auch einen Lachs.
Diese Wanderfischart zieht zum Laichen vom Meer in unsere Flüsse ein. Ausgebaute Flüsse, Gewässerverschmutzungen, Wasserkraftanlagen und eine mangelnde Durchgängigkeit der Gewässer ließen den Bestand dieser Art beinahe erlöschen.
Das Wanderfischprogramm NRW setzt sich seit 1998 intensiv für die Wiederansiedlung dieser Art ein. Die Lippe stand bisher jedoch nicht im Fokus für die Wiederansiedlung des Lachses. Derzeit wird durch die Kartierung von möglichen Laichhabitaten geprüft, ob die Lippe sich als Lachsgewässer eignet.
Mit diesem Fang eines 58 cm großen Lachses bei Wesel-Welmen scheint es bereits eine Antwort darauf zu geben. In der Vergangenheit konnten bisher drei Lachse bei Untersuchungen von Fischaufstiegsanlagen mittels Reusen am Wehr Buddenburg und Beckinghausen gefangen werden, der letzte davon im Jahr 2003.
Das nun gefangene Tier ist der erste Lachs für die Lippe, der im Rahmen einer Befischung detektiert werden konnte und damit ein sensationeller Fund.
Innerhalb des Projektes des Landesfischereiverbandes Westfalen und Lippe sind für das kommende Jahr Reusenkontrollen vorgesehen und ein weiteres intensives Befischungsjahr mit einem Sonderprogramm für Wanderfische steht bevor, so dass wir auf weitere Lachsmeldungen in der Lippe hoffen können.
Rückfragen bitte an:
Dr. Svenja Gertzen
Projektleitung Landesfischereiverband Westfalen und Lippe
(0251) 4 82 71 -28
gertzen@lfv-westfalen.de