„Gute Nacht, wir gehen jetzt schlafen!“, sagt Henry, eines der am Junior-Survival teilnehmenden Kinder und verzieht sich mit weiteren vier 11- bis 13-Jährigen unter das selbst gebaute Schlaflager. Es ist 22 Uhr und bereits dunkel in der Kinderwildnis Klüpfelstraße in Stuttgart-West. Während die drei BetreuerInnen der NaturFreunde Stuttgart-West noch um das Lagerfeuer sitzen, beenden die Kinder aufgeregt miteinander sprechend den ereignisreichen Outdoor-Tag.
Um viele Erfahrungen reicher – wie Lager bauen und Hasel-Messer mit dem Taschenmesser schnitzen, Feuer machen, Kartoffeln mit dem Holzmesser schälen und in der Glut braten – legen sie sich auf ihre Schlafmatten. Das „Zelt“ besteht lediglich aus einer großen Plane, die die fünf Heranwachsenden mit Stöcken und viel Schnur selbst aufgebaut haben. Keine große Herausforderung für das anpackende Team, bestehend aus vier Jungen und einem Mädchen. Auch die Dunkelwanderung – mit Taschenlampe, dafür ohne die Erwachsenen – haben sie mutig überstanden. Nun ist Nachtruhe im alten Weinberg angesagt.
Sonntagmorgen folgen noch Frühstück am Feuer zubereiten sowie Messer und Gabel schnitzen. Um 11 Uhr werden die Kinder von ihren Eltern abgeholt. „Ein tolles Angebot der NaturFreunde, das es so nirgendwo in Stuttgart gibt“, freut sich die Mutter von Pia, dem einzigen Mädchen unter den frisch gebackenen Survial-Junioren und erklärt: „Das muss unbedingt wiederholt werden. Zelten auf einem Campingplatz kann jeder, draußen in der Natur schlafen dagegen ist ein Erlebnis, das Kinder in ihrem Selbstwert wachsen lässt.“
Das Angebot der NaturFreunde Stuttgart-West, betreut von Manuela Obermeier, Dietrich Kuhlgatz und Astrid Schulte, ist bis dato einmalig. Es ist einer von vielen Programmpunkten im Rahmen der „Umweltdetektive“ Stadtkindern die Natur im wenig grünen Stuttgarter Westen näher zu bringen. Fledermaus-Beobachtung und Wachsfackeln bauen mit anschließender Lichterwanderung durch den Weinberg folgen in den nächsten Wochen.
Astrid Schulte, NaturFreunde Stuttgart-West-Mitte