Österreichische „Allianz für die Seele der Alpen“ startet Petition

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Alpine Freiräume sind besonders ursprüngliche und naturnahe Gebiete. Bis auf landschaftstypische Strukturen wie Gipfelkreuze, Almwege oder Berghütten sind sie von Erschließung und Bebauung weitgehend unversehrt. Sie sind eine Schatzkammer der Artenvielfalt.

Aber nur noch sieben Prozent der österreichischen Staatsfläche – das sind rund 5.900 Quadratkilometer – sind im Jahr 2017 weitgehend naturbelassen und infrastrukturell nicht, beziehungsweise gering beansprucht gewesen.

Die NaturFreunde Österreich, der Österreichische Alpenverein und der WWF Österreich mobilisieren mit der Kampagne "Die Seele der Alpen" die Öffentlichkeit zur Rettung der letzten alpinen Freiräume. Mit einer Petition fordern sie gemeinsam von den politisch Verantwortlichen verbindliche Grenzen für die technische Erschließung der Alpen.

Alpine Freiräume – für Natur und Mensch unersetzlich

Alpine Rasen, natürliche Bergwälder, Gebirgsbäche, Moore und Gletscher: In den alpinen Freiräumen findet man seltene Pflanzen und sensible Lebensräume, die sich über Jahrtausende entwickelt haben. Steinbock, Gämse, Schneehase, Murmeltier, Schneehuhn und Steinadler: Die typischen alpinen Wildtiere haben hier noch ruhige und zusammenhängende Rückzugs- und Wanderräume.

Alpine Freiräume bieten außerdem Schutz vor Naturgefahren, indem sie Siedlungen vor Muren, Lawinen und Hochwasser bewahren.

Bedrohung durch den Menschen

Der Ausbau von Skigebieten, die Errichtung von Staumauern, Wind- und Wasserkraftwerken, Verkehrsinfrastruktur und technische Anlagen zerschneiden die Landschaft immer mehr. Die Erschließung von Natur und Landschaft ist in Österreich bereits so weit fortgeschritten, dass in tieferen Lagen kaum noch naturbelassene Landschaftsräume vorhanden sind. 

Rund 40 Prozent der alpinen und nivalen Höhenstufe in Österreich sind bereits in irgendeiner Art erschlossen, genutzt und verändert. Die ungebremste Erschließung der Alpen hat schwere Folgen für Mensch und Natur: Heimische Pflanzen und Tiere wie Steinbock, Schneehuhn oder Murmeltier verschwinden, wenn sie ihre letzten ruhigen Lebens- und Rückzugsräume verlieren.

Mit ihrer Kampagne wollen die drei Organisationen die Öffentlichkeit darauf aufmerksam machen, dass die "Seele der Alpen" in Gefahr ist. Die Petition, eine Unterschriftenliste, Hintergrundwissen, Karten und weitere Downloads gibt es auf: www.seele-der-alpen.at