Die DenkMalTour bewegt sich auf den Spuren des Berliner Blutmais im Wedding. Die Bezeichnung „Blutmai“ geht auf den Streikaufruf der KPD vom 2. Mai 1929 zurück, in dem es hieß: „Zörgiebels Blutmai – das ist ein Stück Vorbereitung des imperialistischen Krieges! Das Gemetzel unter der Berliner Arbeiterschaft – das ist das Vorspiel für die imperialistische Massenschlächterei!“
Am Morgen des 1. Mai sammelten sich zehntausende von Arbeiter*innen hauptsächlich in den Berliner Arbeitervierteln Wedding und Neukölln und bewegten sich friedlich in Zügen von 50 bis 500 Menschen durch den Kiez. Die Polizei schoss auf die Demonstrierenden: 33 Zivilisten wurden getötet, hunderte verletzt.
Unter dem Vorwurf, die KPD habe einen Aufstandsversuch unternommen gingen staatliche Stellen gegen die Partei und ihre Organe vor. Eine amtliche Untersuchung der Polizeiübergriffe fand nicht statt, kein Polizist wurde angeklagt. Der Strafverteidiger Hans Litten gründete zusammen mit Alfred Döblin, Heinrich Mann und Carl von Ossietzky einen „Ausschuss zur Untersuchung der Berliner Maivorgänge“, um die angeklagten Arbeiter zu unterstützen. Bis heute sind die unterschiedlichen Interpretationen des „Berliner Blutmai“ teil der Geschichte der politischen Linken. Diesen unterschiedlichen Interpretationen wird sich die Führung nähern.
Führung: Uwe Hiksch
DenkMalTouren
Seit vielen Jahren finden die DenkMalTouren statt. Die Schwerpunkte sind antifaschistische, postkoloniale und antimilitaristische Themen in Berlin. Aus Sicht der organisierten Arbeiter*innenbewegung, der Kämpfe um Freiheit und Gerechtigkeit und einer materialistischen Sicht auf Geschichte, werden geschichtliche Ereignisse und Berliner Kieze erkundet.
NaturFreunde Berlin, Uwe Hiksch, (0176) 62 01 59 02, hiksch@naturfreunde.de