Die Erdölraffinerie Schwedt (PCK Schwedt) verarbeitet jährlich 12 Millionen Tonnen Erdöl aus Russland. Etwa 90 Prozent der Versorgung mit Benzin, Kerosin, Diesel und Heizöl in Berlin und Brandenburg wird von der PCK sichergestellt. Fast jedes Verbrennerfahrzeug der Region fährt also mit Treibstoff aus Schwedt. Mit dem verbrecherischen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine ist die PCK Schwedt in die Schlagzeilen geraten. Denn Deutschland und die EU wollen nach und nach völlig auf den Import von russischem Erdöl verzichten. Für die Stadt Schwedt und die Region hätte ein Produktionsrückgang oder gar ein Ende der Erdölverarbeitung beim wichtigsten Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor weitreichende Folgen. Angesichts der Klimakrise und seiner dramatischen Folgen für Menschen im Globalen Süden und hierzulande müsste allerdings auch unabhängig von Russlands Krieg an einer möglichst schnellen Abkehr vom Verbrennungsmotor im Verkehr und an der Transformation des Energiesektor hin zur Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen gearbeitet werden.
In unmittelbarer Nachbarschaft von Schwedt befindet sich mit dem Nationalpark Unteres Odertal einer der artenreichsten Lebensräume Deutschlands. Eigentlich wollten wir als Kontrastprogramm zur industrie- und energiepolitischen Diskussion einen Eindruck vom Odertal als Paradies für Wasservögel und als Rastplatz für zahllose Gänse, Enten und Kraniche vermitteln. Zudem ist die Oder ein noch recht naturnaher Fluss und berühmt für ihre Fischfauna. Doch die jüngste Vergiftung des Flusses und das großflächige Fischsterben machen den Nationalpark leider derzeit zu einem Ort einer Umweltkatastrophe.
Vor diesem Hintergrund wollen wir im Nationalpark und in Schwedt mit sachkundigen Expert*innen u. a. von Greenpeace, der Rosa Luxemburg Stiftung und den örtlichen Bündnis90/Grünen über die Problemlagen vor Ort, die überregionalen Folgen (insbesondere des Erdölgeschäfts) sowie über mögliche sozial-ökologische Umbauperspektiven für die Region sprechen. Die Veranstaltung ist Teil eines entwicklungs- und klimapolitischen Bildungsprojektes zum Thema Gerechte Mobilität und Klimagerechtigkeit (Mobility Justice)!
Geplanter Ablauf am 26.8.22: Abfahrt Berlin Hbf. um 7:32 Uhr nach Angermünde (bzw. später: Nicht-Radfahrer*innen bis Schwedt); Radausleihe/-tour via Stolpe/Nationalpark Unteres Odertal bis Schwedt; Stopp am PCK Gelände; ca. 12:45–16:30 Uhr: Essen, Referate & Diskussionen im Turm Hotel/Restaurant Schwedt; Rückfahrt per Zug ab Schwedt: 17:08 Uhr, Ankunft Berlin ca. 18:30 Uhr). Option: privat verlängerter Aufenthalt vor Ort
25,– Euro/ermäßigt 10,– Euro
PowerShift
peter.fuchs@power-shift.de
(0177) 633 49 00
Anmeldung unter: www.power-shift.de/produkt/teilnahmeticket-pck-schwedt-tour
Bitte bei Anmeldung angeben, wenn Sie nicht an der Radtour teilnehmen möchten oder können. Wir organisieren dann ggf. ein Zusammentreffen in Schwedt.