Seit 2002 dokumentiert der Verein ReachOut gewalttätige Angriffe mit rechtem, rassistischem, und antisemitischem Hintergrund in einer Berlinweiten „Chronik“. Die Recherchen – und besonders die Gespräche mit den Betroffenen – zeigen, dass all diejenigen, die nicht ins rechte Weltbild passen, an keinem Ort und zu keiner Tageszeit wirklich sicher sind. Häufig kommt ihnen niemand zur Hilfe. Die Gleichgültigkeit, manchmal vielleicht die heimliche oder offene Zustimmung der Unbeteiligten ist mindestens genauso verletzend und schmerzhaft wie die körperlichen Wunden, die die Opfer davontragen.
Mit der Ausstellung „Berliner Tatorte – Dokumente rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt“ will ReachOut die erschreckende Alltäglichkeit der Angriffe begreifbar machen. Die Fotos der Tatorte lassen nicht die Angst und die Schmerzen der Opfer erkennen, ebenso wenig wie einen konkreten Tathergang. Gegenübergestellt mit den Meldungen aus der Chronik entsteht das mögliche Szenario ausschließlich in der Phantasie der Betrachterinnen. Für die einen sind es ganz normale Orte - für die anderen Orte eines Traumas.
Die Opfer haben Anspruch auf unseren Respekt und unsere Unterstützung.
Die Ausstellung ist ein Appell, nicht wegzuschauen, sich einzumischen und Hilfe zu holen, wenn Andere bedroht und angegriffen werden – auch und gerade an den uns so vertrauten Orten, an denen Vielen das Recht abgesprochen wird, sich wie alle anderen dort aufzuhalten und ihren Alltag zu leben.
Eintritt frei
NaturFreunde Berlin, Uwe Hiksch, (0176) 62 01 59 02, hiksch@naturfreunde.de