Übergriffe auf Flüchtlingsheime sind Kainsmale der Demokratie

Anlässlich der zahlreichen Übergriffe auf Flüchtlingsheime und kürzlich sogar Schüsse auf schlafende Geflüchtete im Kreis Offenbach erklärt Michael Müller, Bundesvorsitzender der NaturFreunde Deutschlands:

Die durch die Welt gehenden Bilder der vielen Flüchtlingshelfer in Deutschland sind ein ermutigendes Zeichen. Gleichzeitig sind sie verpflichtend. Denn es gibt auch die dunkle Seite mit zunehmender Gewalt gegen Geflüchtete und zwischen Geflüchteten. Die Spannungen nehmen zu.

Übergriffe auf Flüchtlingsheime sind nichts Alltägliches
Natürlich ist die Ankunft so vieler Geflüchteter eine gewaltige Herausforderung für unser Land. Viele Menschen sehen sich bedroht und haben Angst um ihre soziale Sicherheit. Obwohl die heutige Entwicklung schon lange absehbar war, hat die Politik bisher immer noch kein Konzept, wie sie mit diesen Herausforderungen der schnell zusammenwachsenden Welt umgehen muss. Von gelungener Integration kann in weiten Bereichen jedenfalls nicht die Rede sein.

Das alles ist aber kein Grund, den ekelerregenden Zuwachs an Gewalt gegenüber Fremden und die Übergriffe auf Flüchtlingsheime so routinemäßig, ja fast wie etwas Alltägliches zu behandeln. Es reicht nicht, diese abscheulichen Taten öffentlich mit Abscheu zu verurteilen, aber zu wenig zur Aufklärung zu tun. Längst ist eine Schwelle der Verrohung überschritten.

Die Aufklärungsquote ist ein Testfall für die Demokratie
Der Zuwachs an Anschlägen auf Unterkünfte und friedlich schlafende Menschen ist erschreckend. Diese Kainsmale der Demokratie dürfen nicht wie die Registrierung von „Autounfällen“ behandelt werden. Die Bändigung von Gewalt war und ist der Testfall für die Demokratie. Zugegeben sind die Ermittlungen der Polizei schwierig. Aber es ist nicht hinzunehmen, dass die Aufklärungsquote so gering ist.

Wir müssen die beschämende Welle von Gewalt gegen Geflüchtete stoppen. Das ist eine der großen Herausforderungen im Jahr 2016.
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