Die Bundesregierung hat sich gegenüber der NATO verpflichtet, die Rüstungsausgaben bis zum Jahr 2024 auf zwei Prozent des deutschen Bruttoinlandsproduktes zu erhöhen – oder anders gesagt: beinahe zu verdoppeln.
Doch erstens lösen Waffen keine Konflikte. Und zweitens fehlten die dafür nötigen Mehrausgaben in Höhe von mehr als 30 Milliarden Euro im zivilen Bereich, etwa bei Schulen und Kitas, dem sozialen Wohnungsbau, Krankenhäusern, dem öffentlichen Nahverkehr, der kommunalen Infrastruktur, der Alterssicherung, dem ökologischen Umbau der Gesellschaft, der Förderung von Klimagerechtigkeit oder der internationalen Hilfe zur Selbsthilfe.
Eine bundesweite Kampagne fordert die Bundesregierung deshalb auf, abzurüsten statt aufzurüsten und Probleme politisch statt militärisch zu lösen.
Reiner Braun, Vizepräsident des Internationalen Friedensbüros (IPB) und Michael Müller, Bundesvorsitzender der NaturFreunde Deutschlands, haben den Aufruf mitinitiiert. Er kann auf der Internetseite der Kampagne digital unterschrieben oder hier mit einer Unterschriftenliste heruntergeladen werden.
Reiner Braun: Abrüsten statt Aufrüsten - Youtube.com
Zu den prominenten Erstunterzeichnern des Aufrufs zählen unter anderem der Nobelpreisträger Paul Crutzen, die Gewerkschaftsvorsitzenden Reiner Hoffmann (DGB), Frank Bsirske (ver.di), Marlis Tepe (GEW), der BUND Vorsitzende Hubert Weiger, Wissenschaftler wie Gesine Schwan, Ernst Ulrich von Weizsäcker und Ulrich Brand oder Kulturschaffende wie Wolfgang Niedecken, Udo Lindenberg und Renan Demirkan.