Den „grünen Marx“ wird am Samstag in Berlin eine gemeinsame Fachtagung der NaturFreunde Deutschlands und der Rosa-Luxemburg-Stiftung vorstellen. Verschiedene Vorträge und Diskussionsrunden werden aufzeigen, wie der Ökonom, Sozialist und Philosoph Karl Marx auch zu ökologischen Aspekten gearbeitet hat.
15.12.2018, 10:00–17:30 Uhr
Tagung: Arbeit gegen Natur? Marx und die ökologische Frage
Ort: Rosa-Luxemburg-Stiftung, Franz-Mehring-Platz 1, Seminarraum 1, 10243 Berlin
Tagungsprogramm: www.naturfreunde.de/tagung-gruener-marx
Die neuere Marx-Forschung zeigt, dass sich Karl Marx genau wie Friedrich Engels intensiv mit der Ökologie und den Folgen der Ausbeutung der Natur auseinandergesetzt hat. Marx etwa sprach von einem „ökologischen Bruch“ und wies darauf hin, dass die Produktivkräfte an natürliche Grenzen stoßen werden. Er entwarf eine erste Grundlage für eine systematische Theorie der Natur im Kapitalismus, die weit über den Fortschrittsoptimismus der damaligen Zeit hinausging. So schrieb er bereits über die Verknappung von Ressourcen, die Verschmutzung der Umwelt, Bodendegradation und weitere Umweltprobleme durch den ausbeuterischen Charakter des Kapitalismus. Der reproduziert sich durch den Verzehr seiner natürlichen, sozialen und kulturellen Umwelt, zu deren Erhaltung er jedoch selbst wenig oder nichts beiträgt.
Die Tagung „Arbeit gegen Natur? Marx und die ökologische Frage“ wird untersuchen, welche Impulse Karl Marx sowohl dem Umweltschutz als auch dem Umweltverband NaturFreunde Deutschlands gegeben hat und weiter geben kann. Referenten und Diskussionspartner sind unter anderen der Politologe und Publizist Johano Strasser, der Marx-Experte Prof. Rolf Hecker und der Bundesvorsitzende der NaturFreunde Deutschlands Michael Müller. Diskutiert werden der aktuelle Stand der Marx-Forschung, das Verhältnis von Ökologie und Ökonomie, der Umweltschutzgedanke im Marxismus im Spiegel der heutigen Zeit sowie die Relevanz von Karl Marx für die heutige Umweltbewegung. Der Eintritt ist frei.
Über die NaturFreunde
Die NaturFreunde führten ab ihrem Gründungsjahr 1895 Arbeiter aus heute kaum vorstellbaren Arbeitsbedingungen und Wohnverhältnissen heraus in die Natur, um ihnen durch Anschauung und Studium der ökologischen Gesetzmäßigkeiten zur Selbstfindung zu verhelfen. Wie Karl Marx wollen NaturFreunde sich die Natur nicht unterwerfen, sondern verstehen den Menschen als Teil der Natur, deren Gesetze sie durchdringen und zur Befreiung der eigenen Klasse nutzen wollen. Für die NaturFreunde können die soziale und die ökologische Frage nur gemeinsam gelöst werden.
Die NaturFreunde Deutschlands sind heute ein sozial-ökologischer und gesellschaftspolitisch aktiver Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport & Kultur. Mehr als 70.000 Mitglieder in über 600 Ortsgruppen mit rund 400 Naturfreundehäusern engagieren sich ehrenamtlich für die nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft. Weltweit gibt es rund 350.000 NaturFreunde.
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