NaturFreunde protestieren gegen die Waldrodung in Hessen
NaturFreunde, BUND, Campact und Fridays for Future rufen zum Widerstand gegen den Bau der A 49 durch den Dannenröder Wald auf. Michael Müller, Bundesvorsitzender der NaturFreunde Deutschlands, fordert eine ökologische Verkehrswende:
„Am Dannenröder Wald in Hessen entscheidet sich, ob wir die ökologische Frage begriffen haben oder nicht. Wenn es zum Weiterbau der A 49 kommen sollte, ist das ein Armutszeugnis für unser Land, dessen historische Wurzeln auch in den Ideen von Aufklärung, Vernunft und Verantwortung liegen.
Wir brauchen ein Jahrhundert der Ökologie und Nachhaltigkeit. Wir können keine Politik akzeptieren, die sonntags vor der Klimakrise warnt und montags Bäume abholzen lässt. Wertvolle Natur wird vernichtet, die Wasserversorgung ist gefährdet, die Klimagefahren werden vergrößert. Deshalb brauchen wir eine ernstgemeinte, ökologische Verkehrswende. Das ist keine Frage der Zukunft, sondern der Gegenwart – jetzt, sofort und überall.
Wir fordern, dass Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer den Weiterbau der A 49 stoppt. Die Behauptung, er könne sich nicht erinnern, mit der er sich im Maut-Untersuchungsausschuss durchzulavieren glaubt, kann und darf bei der Klimakrise schon gar nicht gelten. Und wir haben auch kein Verständnis dafür, dass die schwarz-grüne Landesregierung in Hessen diese Politik der 1960er-Jahre zulässt. Wenn so unsere Zukunft aussehen soll, dann macht uns das Angst.
Der Kampf um den Dannenröder Wald steht in einer Reihe mit dem Kampf um den Hambacher Forst. In beiden Fällen gilt: Der Widerspruch zwischen Wissen und Handeln muss beendet werden. Es geht nicht nur um eine regionale Schädigung, die schon schlimm genug wäre, sondern um die Fortsetzung einer lernunfähigen Politik. Die Klimakrise ist die große Menschheitsherausforderung unserer Zeit. Mit der Schneller-Höher-Weiter-Ideologie werden wir die auf uns zukommende Katastrophe nicht verhindern können.“