Vier Fragen an NaturFreund Christian Helmreich

Der Hausleiter des niedersächsischen Naturfreundehauses Grafhorn (E 10) ist zwar erst 36 Jahre alt, dafür aber schon seit drei Jahrzehnten NaturFreund. Das ist jedoch rein gar nichts im Vergleich zu den gut 2.800 Jahren, die seit dem Bau der sogenannten Eisenzeithäuser vergangen sind. Weil ein Nachbau bald am Naturfreundehaus stehen wird, hat die NATURFREUNDiN in Grafhorn angerufen.

NATURFREUNDiN Christian, was genau plant ihr da eigentlich?

Christian Helmreich Ein 18 mal acht Meter großes Gebäude mit Reetdach, das mit begehbarem Wohnbereich, Stall und Erntelager den Häusern der Eisenzeit nachempfunden ist. Es wird Handwerksräume zum Schmieden und Weben geben, zudem einen Nutzgarten mit typischen Pflanzen aus der Epoche.

NFiN Das klingt nach einem Freilichtmuseum.

CH Fast, wir bauen aber nur ein Modell: Im Original waren die Häuser gut doppelt so lang. Wir wollen das Naturfreundehaus aber zur natur- UND kulturhistorischen Bildungsstätte weiterentwickeln. Ganz in der Nähe gab es nämlich Grabungsfunde aus der Eisenzeit.

NFiN Und da habt ihr einen Schatz gefunden?

CH Nein, wir werden mit jeweils 150.000 Euro von der Region Hannover sowie von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert. Die fanden unser Konzept innovativ und beispielhaft. Darin geht es ja auch um nachhaltige Landnutzung und die Beziehung zur Natur. Die Menschen früher waren viel stärker mit der Natur verbunden als wir heute.

NFiN Versprecht ihr euch auch mehr Gäste?

CH Schon, aber das Eisenhaus wird nicht reichen. Selbst Schüler verlangen heute einen gewissen Komfort. Deshalb planen wir auch einen ökologischen Neubau mit 60 Betten und Duschen auf den Zimmern. Das ist aber noch Zukunftsmusik.

Die Fragen stellte Samuel Lehmberg.
Dieses Interview ist zuerst erschienen in NATURFREUNDiN 4-2014.

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