Wald wird immer stärker reglementiert
Mountainbiker lieben naturbelassene Wege, besonders im Wald. Während das Bundeswaldgesetz das Befahren dieser Wege erlaubt, schränken Landesgesetze, Verordnungen und Lenkungskonzepte die Wegefreiheit jedoch immer stärker ein. Für Mountainbiker bleiben in Deutschland dann oft nur noch Forststraßen. Dabei ist längst nachgewiesen, dass Radfahrer Wege und Natur nicht stärker belasten als Fußgänger.
Tatsächlich erleben auch Wanderer, dass der Zugang zu schmalen, naturbelassenen Wegen immer schwieriger wird. Denn auch das Wanderwegenetz dünnt zunehmend aus. Kommune fehlt das Geld zur Pflege. Privateigentümer sperren einfach ab. In Wirtschaftswäldern werden unattraktive Forststraßen ausgebaut. Jäger fordern mehr Wildruhezonen. Und mancher Naturschützer würde den Menschen am liebsten komplett aus der Natur verbannen.
Erholungssuchende wie Naturliebhaber und Natursportler leiden unter dem Verlust dieser Infrastruktur und der faktischen Einschränkung des Betretungsrechtes. Die Freizeit- und Natursportverbände sollten ein starkes Bündnis schmieden, damit aktive Erholung im Wald auch in Zukunft möglich ist. Denn die Erholung in der Natur braucht attraktive, zugängliche Wälder mit naturbelassenen Wegen. Insbesondere die Forstbehörden sind gefragt, den Dreiklang der Waldnutzung aus Wirtschaft, Naturschutz und Erholung wieder herzustellen.
Michael Winkler
Dieser Artikel ist zuerst erschienen in der NATURFREUNDiN 3-2015
Michael Winkler ist Vorstand des Vereins „Deutsche Initiative Mountain Bike“ (DIMB), der sich im Rahmen seiner „Open Trails“-Kampagne dafür einsetzt, dass alle Wege (inklusive Pfade) auch mit dem Mountainbike befahren werden dürfen, soweit dies mit dem Naturschutz vereinbar und sozialverträglich ist. ∙ michael.winkler@dimb.de