Stand Up Paddling: Der Sport des Königs

Beim Stehpaddeln geht man ohne Balance schnell baden

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Schwierig ist das alles nicht. Wer sich aber das erste Mal auf eines dieser etwas groß geratenen Surfbretter stellt, um sich dann stehend mit einem Stechpaddel fortzubewegen, wird am nächsten Tag mit einem schönen Muskelkater aufwachen. Wahrscheinlich in den Schienbeinen. Schließlich neigen Anfänger dazu, auf dem wackeligen Brett das Körpergewicht ausschließlich mit den Füßen aufzufangen. Beim sogenannten Stehpaddeln, neudeutsch „Stand Up Paddling“ oder abgekürzt „SUP“ genannt, geht man ohne Balance sehr schnell baden.

Trendsport mit eigenen Ausbildungsgängen

In den letzten Jahren sind Stehpaddler auf deutschen Gewässern wie aus dem Nichts aufgetaucht. Tatsächlich hat sich hier eine neue Trendsportart entwickelt mit eigenen Ausbildungsgängen und Wettbewerben. Denn das Stand Up Paddling macht sowohl im Zahm- und im Wildwasser als auch in der Meeresbrandung Spaß. Die Technik ist schnell zu erlernen, die Investitionen sind überschaubar.

Tatsächlich braucht man nur das Brett, ein Stehpaddel und eine Schwimmweste. Wurden in den Anfangsjahren des Stand up Paddlings noch Longboards wie beim Wellenreiten verwendet, gibt es heute spezielle SUP-Bretter für die Disziplinen Race, Fun, Welle und Wildwasser. Sehr beliebt sind mittlerweile auch aufblasbare Bretter, sogenannte „inflatable SUPboards“, die zusammengerollt in einen großen Rucksack oder in den Kofferraum passen. Weil die Qualitätsunterschiede riesig sind, sollte man das Material vor einem Kauf unbedingt testen.

Schlau wäre es natürlich, wenn man vorher einen SUP-Anfängerkurs besucht hat. Am Naturfreundehaus Bodensee (L 51) zum Beispiel werden regelmäßig Kurse angeboten. Außerdem gibt es dort eine große Auswahl an verschiedenen Boards zum Testen und Mieten. Bereits nach gut drei Stunden steht man sicher und kann zügig paddeln.

Das Stehpaddeln ist ein hervorragendes Ganzkörper-Work-out

Stand Up Paddling bei den NaturFreunden

26.–27. August 2017
Führungsfahrt in Berlin

16.–17. September 2017
Fortbildung am Bodensee [K166F]

30. September – 1. Oktober 2017
Führungsfahrt im Spreewald

Auskunft & Anmeldung
NaturFreunde-Bundesgeschäftsstelle
Eveline Steller ∙ Tel. (030) 29 77 32 -63 ∙ steller@naturfreunde.de

Diese Sportart wirkt zwar relativ ruhig, fordert den Körper aber trotzdem in jedem Alter. Sie schult nicht nur den Gleichgewichtssinn und die Koordination, sondern stärkt durch das ständige Ausbalancieren insbesondere die Knie- und die Fußgelenke. Parallel wird ganz automatisch die Tiefenmuskulatur des Körpers angesprochen.

Der wechselseitige Paddeleinsatz hingegen stärkt Oberkörper-, Bauchund Rückenmuskulatur. Zudem ist es ein gutes Herz-Kreislauf-Training und bietet durch seine Naturverbundenheit auch einen idealen Ausgleich zum Alltagsstress.

Die Technik des Stehpaddelns kommt ursprünglich wohl aus Polynesien, wo sich Fischer stehend in ihren Kanus fortbewegten. Auf Hawaii hingegen war das Stand Up Paddling der Sport des Königs. Nur Auserwählte durften sich außer ihm stehend fortbewegen.

Im 20. Jahrhundert nutzen dort dann Surflehrer das Stehpaddel, um schneller zwischen Ufer und Riff pendeln zu können. Erst spät entwickelte sich daraus eine eigene Disziplin neben dem Windsurfen und Wellenreiten und seit der Jahrtausendwende Jahrtausendwende wird das Stehpaddeln nun auch auf Europas Binnengewässern immer beliebter.

Sicher ist: Das Stand Up Paddling hat den Kanusport um eine weitere interessante Facette bereichert. Es macht sehr viel Spaß und kann süchtig machen. Ausprobieren lohnt sich auf jeden Fall. Am 16. und 17. September zum Beispiel bietet das Naturfreundehaus Bodensee eine SUP-Fortbildung für Kanuten an.

Reiner Schmid
Naturfreundehauses Bodensee

Dieser Artikel erschien zuerst in der NATURFREUNDiN 02-2017.

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Naturfreundehaus Bodensee
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78315 Radolfzell-Markelfingen
Übernachtungsplätze vorhanden
vollbewirtschaftet